Flüchtlinge in den Beruf bringen - Hering lebt Integration

Die Integration von Flüchtlingen ist momentan eine der größten Herausforderungen, vor der unsere Gesellschaft steht. Bereits 2015, als überdurchschnittlich viele Asylbewerber nach Deutschland kamen, war man sich bei Hering sicher: Wir müssen und wollen hier unseren ganz eigenen Beitrag leisten.

Doch wie sollte das funktionieren? Dazu nahm man Kontakt mit der Industrie- und Handelskammer Siegen und bot Unterstützung an. Bereits Ende 2015 fand in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum (bbz) ein erstes Pilotprojekt statt. Vier junge Geflüchtete aus Syrien, Eritrea, Guinea und Afghanistan erprobten sich acht Wochen in unseren gewerblich-technischen Berufen. Die erste Bilanz? Durchweg positiv. Zwar konnte zu diesem Zeitpunkt noch kein Ausbildungsplatz besetzt werden, dennoch war es für Hering eine gute Gelegenheit, sich an die Thematik Flüchtlinge heranzutasten. Und für die vier Geflüchteten – Ali, Ali, Zaid und Amadou – der erste Schritt in ein geregeltes Leben in Deutschland.

Heute, zwei Jahre später, bildet Hering bereits drei Flüchtlinge aus. Sie lernen die Ausbildungsberufe Gleisbauer, Mechatroniker für Land- und Baumaschinentechnik und Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik kennen.

Omid Gholami, 18 Jahre alt, aus Afghanistan und seit 2015 in Deutschland kannte Hering bereits aus einem zweiwöchigen Praktikum, bevor er sich bewarb. Ein halbes Jahr später traf man sich dann im Vorstellungsgespräch auf seine Bewerbung als Mechatroniker wieder. Und war erstaunt, denn die sprachlichen Fortschritte in diesem halben Jahr konnten sich durchaus sehen lassen. Nach den ersten paar Monaten in der Ausbildung konnte man schon erkennen: Omid kann durchaus mit den anderen Auszubildenden Schritt halten und möchte dies vor allen Dingen auch.

Der Kontakt zwischen dem Afghanen Mohammad Heidari und Hering entstand bei einer Art Speed Dating, organisiert von der Agentur für Arbeit. In einem kurzen Gespräch konnte er Vertreter von Hering schon von seiner Leidenschaft für die Elektrotechnik begeistern. Vollends überzeugte er dann in einem freiwilligen Praktikum, sodass er zum 01.08.2017 seine Ausbildung zum Elektroniker beginnen konnte.

Der erste Ausbildungsvertrag für nächstes Jahr ist auch schon unterschrieben. Für die Ausbilder und Kollegen von Hering bedeutet die Ausbildung von Flüchtlingen einen zeitlichen Mehraufwand. Es müssen verschiedene Hilfestellungen gegeben und intensiv bei der Sprache unterstützt werden. Aber ein Mehraufwand, der gerne in Kauf genommen wird. Denn in Zeiten, in denen die Schüler nach ihrem Abschluss eher ein Studium anstreben und eine Ausbildung in einem Bauberuf schon gar nicht in Betracht ziehen, sind Flüchtlinge eine große Chance, den Nachwuchsbedarf zu stillen.


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