Gut bedacht - Hering realisiert Bahnsteigdach für neue Haltestelle in St. Augustin

STIKK-Überdachung von Hering in St. Augustin

Im Zuge des Neubaus eines Einkaufszentrums im Stadtzentrum von St. Augustin
bei Bonn wurde kürzlich auch die Stadtbahn-Haltestelle „St. Augustin-Zentrum / Hochschule Bonn-Rhein-Sieg“ komplett umgestaltet. Im Rahmen der umfangreichen Baumaßnahmen wurden unter anderem eine neue Fußgängerbrücke sowie eine neue Querung mit Treppenanlagen, Rampen und Aufzügen erstellt. Ein auffälliger Blickfang des neuen Haltepunkts ist auch die mit einer architektonisch ansprechenden Stahl-/Glaskonstruktion realisierte Bahnsteigüberdachung, ausgeführt mit dem StiKK-Überdachungssystem von Hering Bau (Burbach).

Kompletter Umbau des bestehenden Haltestellen-Bereichs

Da die bestehende Haltestelle sowie die vorhandene Fußgängerbrücke im Zentrum von
St. Augustin stark sanierungsbedürftig waren und auch in puncto Barrierefreiheit nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprachen, entschieden sich die Elektrischen Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises (SSB), die Stadt St. Augustin sowie die Jost Hurler Gruppe für einen umfassenden Umbau bzw. Neubau der Haltestelle, die sich zwischen Bonn und Siegburg mit Anbindung an das ICE-Streckennetz befindet. Dazu sollte der westliche Bahnsteig (Bahnsteig A) Richtung Bonn Hbf sowie der östliche Bahnsteig (Bahnsteig B) Richtung Siegburg durch eine neue, auch für Radfahrer geeignete Überführung – bestehend aus einer Brücke und Auf- bzw. Abfahrrampen in integraler Bauweise – verbunden werden. An beiden Seiten sollten Aufzugsanlagen mit einer umlaufenden Treppenanlage vorgesehen werden, die eine barrierefreie und behinderten-gerechte Erschließung der Bahnsteige ermöglichen. Für die beiden Bahnsteige selbst wurde eine grundlegende Erneuerung geplant. Vom Mobiliar über die Signal- und Anzeigetafeln bis hin zur Neugestaltung der Überdachung. Dazu erläutert Dipl.-Ing. Jörg Wingmann, als Projektleiter beim Büro SSF Ingenieure (Köln) verantwortlich für die Gesamtplanung des Projekts: „Für die Überdachung haben wir in Abstimmung mit dem Bauherrn eine Lösung gesucht, die sowohl architektonisch modern und filigran ist, als auch viel Tageslicht durchlässt. Darüber hinaus war vor dem Hintergrund der Ausmaße der Bahnsteige zu beachten, dass das System hohe Spannweiten zulässt.“

Überdachung mit flexiblem Modulsystem

Um diesen Anforderungen zu gerecht zu werden, setzte der Generalunternehmer – die Sonntag Baugesellschaft mbH & Co. KG (Dörth) – auf das speziell für Busbahnhöfe und Bahnhaltestellen im öffentlichen Bereich entwickelte Systemdach StiKK von Hering Bau. Von der frühen Planungsphase bis hin zur Montage standen die Hering Experten sowohl Planern als auch Bauherren beratend und unterstützend zur Seite. Im unternehmenseigenen Technischen Büro wurde das gesamte Planungskonzept, die Statik sowie die detaillierte Werkstattplanung für die beiden baugleichen, ca. 24 Meter langen und 4,70 Meter breiten Überdachungen erstellt. Das modulare, jedoch flexibel an die individuellen Projekt-anforderungen anpassbare StiKK-System sorgte dabei für einen effizienten und wirtschaftlichen Planungs- und Realisierungsprozess. Cornelia Bertermann, Projektleiterin bei Hering Bau, erklärt: „Trotz der Modulbauweise ermöglicht das System im Vergleich zur Standard-Kataloglösung viele individuelle Gestaltungsoptionen und ist dabei gegenüber einer individuellen Architektenlösung deutlich wirtschaftlicher zu realisieren.“

Hoher Vorfertigungsgrad für wirtschaftliche Umsetzung

Die Grundkonstruktion der Überdachung besteht jeweils aus fünf feuerverzinkten runden Stützen, die im Abstand von 5,40 Meter angeordnet und am Fundament verschraubt wurden. In der Mitte des Daches läuft zwischen den Stützen ein Rinnenträger mit einer integrierten Rinne für die Dachentwässerung. Das Regenwasser kann somit vom Dach direkt durch die dafür vorgesehenen Rundrohr-Stützen abfließen. Entsprechende Revisionsöffnungen ermöglichen die einfache und unkomplizierte Wartung. Die transparente Dachhaut  wurde mit großformatigen Verbundsicherheitsglas-Elementen ausgeführt, wobei die Dachflächen zur Haltebucht hin jeweils 3,20 Meter und nach hinten 1,50 Meter auskragen. Die Glaselemente sind auf profilierten Querträgern mit speziellen Klemmleisten befestigt. Aus statischen und auch optischen Gründen wurden die Glaselemente teils durch Stahlseile abgespannt. Cornelia Bertermann: „Wir haben bereits im Werk mehrere Dachmodule auf Feldbreite, also auf Breite der Stützenabstände, zusammengefasst und vorproduziert. Durch diese modulare Bauweise und den hohen Vorfertigungsgrad konnte die Montage per Kran an den bereits verankerten und vorbereiteten Stützen wesentlich schneller und auch wirtschaftlicher erfolgen.“

Rundes Gesamtkonzept

Im Anschluss an die Montage der StiKK Überdachungen wurde die erforderliche Bahnsteigausstattung an das Dach angebracht – wie Lautsprecher, Leuchten, Fahrgastinformationsanzeigetafeln und die Beschilderung der Wegeleitung. Die dafür erforderlichen elektrischen Leitungen verlaufen nicht sichtbar im Innern der Stahlkonstruktion. Ergänzt wurde das Überdachungssystem im Anschluss unter anderem durch optisch passendes Mobiliar und Windschutzwände. Jörg Zimmermann, Projektleiter beim Generalunternehmer Sonntag Bau, zeigt sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Das gesamte Projekt und die Zusammenarbeit mit Hering Bau sind reibungslos gelaufen. Die Vorteile des Überdachungssystems lagen neben der architektonisch klaren Linienführung in der flexiblen und wirtschaftlichen Modulbauweise sowie kurzen Planungs- und Montagezeiten.

Die Arbeiten am neuen Haltepunkt „St. Augustin-Markt“ wurden im August 2015 erfolgreich abgeschlossen und am 19. Oktober 2015 fand unter Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung die feierliche Eröffnung statt. So können sich die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs nun über einen höchst komfortablen und wettergeschützten Wartebereich freuen.


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